Diabetes mellitus ist eine Zuckerkrankheit und gehört zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen beim Menschen und Haustieren. Zustande kommt diese Krankheit, weil der Körper Probleme mit dem körpereigenen Insulin hat, was verschiedene Gründe haben kann.
Insulin ist ein Hormon, das für den Transport von Glukose, welches über die Nahrung aufgenommen wurde, vom Blut in die jeweiligen Zellen zuständig ist. Somit ist Insulin also für den Blutzuckerspiegel verantwortlich. Gebildet wird es von der Bauchspeicheldrüse.
Bei Diabetes mellitus hat der Körper zu wenig Insulin oder er kann dieses nicht nutzen. Dadurch kommt es im Blut zu einer Steigerung der Glukose-Moleküle, da diese nicht abtransportiert werden. Der Blutzuckerspiegel steigt. Häufig kommt es zu dieser Krankheit in der zweiten Lebenshälfte der Tiere, sie kann aber auch schon vorher ausbrechen.
Bei Hunden erkranken Hündinnen viermal häufiger als Rüden. Es gibt bei Hunden zwei Arten von Diabetes, einmal Diabetes mellitus Typ 1 und Diabetes mellitus Typ 2. Der erste Typ kommt bei den Hunden am häufigsten vor und kann durch Immunsystemstörungen, genetische Veranlagungen, Infektionskrankheiten, Hormonstörungen, Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, Übergewicht und falsche Ernährung entstehen. Dabei produziert der Körper nicht genug Insulin, um den Blutzuckerspiegel auf dem normalen Niveau zu halten.
Hingegen ist es bei Typ 2 so, dass die Zellen, die das Insulin brauchen, resistent gegenüber dem Insulin sind. Die Faktoren, die für dieses Problem verantwortlich sind, sind noch nicht weiter erforscht. Dies liegt daran, dass der Typ 2 eher selten bei Hunden vorkommt.
Symptome beim Hund
Symptome für eine Diabetes sind vielfältig und können Polydipsie (viel trinken), Polyurie (viel urinieren), Polyphagie (vermehrte Futteraufnahme), Lethargie (Leistungsschwäche), Fellveränderungen und Katarakt (Linsentrübung) sein.
Bei Katzen wird von Feliner Diabetes gesprochen. Auch hier können die Gründe ein Hormonmangel, also ein Insulinmangel sein oder eine Insulinresistenz. Die Ursache liegt hierbei am Immunsystem, welches fälschlicherweise die Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift.
Folgen dessen können sein, dass die Zellen ihre Funktion verlieren und dadurch zu wenig oder sogar gar kein Insulin mehr produzieren oder aber die Zellen reagieren nicht mehr auf das Insulin und sind somit resistent geworden. Faktoren hierfür sind am häufigsten eine genetische Veranlagung, also erblich bedingt, aber auch Übergewicht und falsche Ernährung.
Ebenso können Entzündungen und Tumore an der Bauchspeicheldrüse oder an Hormondrüsen mögliche Ursachen sein, aber auch Kortison kann zu zeitweiligem oder dauerhaftem Diabetes führen.
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Symptome bei der Katze
Die Symptome sind ähnlich wie die beim Hund und schließen, Polydipsie, Polyurie, Anorexie (Nahrungsverweigerung und Gewichtsverlust), Übergewicht, Fellveränderungen zu glanzlos und struppig und eine Hintergliedmaßenschwäche durch Neuropathien (Nervenschädigungen) mit ein.
Diagnostizieren lässt Diabetes sich bei Hund und Katze gleich, durch eine Urinuntersuchung und eine Blutuntersuchung. Bei der Urinuntersuchung wird der Harnglucose-Wert bestimmt. Dieser sollte bei 0-1,1 mmol/l liegen, alles darüber hinaus sagt aus, dass das Tier an Diabetes erkrankt sein kann. Bei der Blutuntersuchung ist es ähnlich. Es wird der Blutzuckerspiegel im Blut gemessen, wobei ein hoher Blutzuckerwert alleine nicht aussagekräftig genug ist, denn dieser kann auch stressbedingt entstehen, was bei Tieren beim Tierarzt nicht unwahrscheinlich ist. Deswegen wird der Fruktosamin-Wert ebenfalls gemessen, dies ist ein Zuckerstoff und sollte er anhaltend erhöht sein, ist das Tier an Diabetes erkrankt. Der Glukosewert bei einem Hund sollte zwischen 54,955 mg/dl und 109,91 mg/dl liegen und bei Katzen zwischen 55,85 mg/dl und 122,52 mg/dl. Bei Fruktosamin sollte der Wert bei einem Hund nicht über 374 µmol/l ansteigen, wobei dieser bei Katzen etwas niedriger mit 340 µmol/l liegt. Sollten diese Werte überschritten werden, so kann es sein, dass das Tier an Diabetes erkrankt ist und eine entsprechende Behandlung braucht, damit die Werte wieder im Referenzbereich liegen.
Behandlung
Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehört einmal, dass fehlende Insulin zu ersetzen oder das insulinresistente Gewebe wieder empfindlich gegenüber Insulin zu machen. Bei gering ausgeprägtem Diabetes, kann auch eine Medikamentengabe über das Futter ausreichen, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Bei stärker ausgeprägtem Diabetes wird Insulin über Spritzen verabreicht, dabei muss die Insulinmenge individuell angepasst werden. Wichtig ist, dass die Spritzen ein Leben lang zu festen Zeiten gegeben werden müssen. Ebenso muss der Blutzuckerspiegel regelmäßig überprüft werden, um gegebenenfalls die Insulingabe neu anzupassen. Unterstützend zu der Insulingabe sollte das Gewicht des Tieres im Auge behalten werden, um gegebenenfalls eine spezielle Diät anzusetzen, um eventuelles Übergewicht zu reduzieren. Aber auch, um sich an diesem zu orientieren für die Gabe des Insulins, denn zu Beginn kann man sagen, dass ein Tier pro Kilogramm Körpergewicht eine Einheit bekommt und diese teilt man dann auf zwei Portionen am Tag auf. Also morgen wird die eine Hälfte gespritzt und abends die zweite.
Prophylaxe zu betreiben ist bei dieser Krankheit schwierig, denn Diabetes lässt sich nicht vorbeugen, man kann nur das Risiko einer Erkrankung verringern. Wichtig ist hierbei, dass man eine gesunde Ernährung füttert und somit Fettleibigkeit verhindert, dazu ergänzend gehört ausreichend Bewegung. Zur gesunden Ernährung gehört ebenfalls, dass man keinen zusätzlichen Haushaltszucker oder Fruchtzucker füttert, denn das führt zu Zucker im Harn auch Melliturie genannt. Bei Hündinnen kann eine frühzeitige Kastration helfen, denn durch die Läufigkeit gerät der Hormonhaushalt durcheinander, was wiederum problematisch auf das Hormon Insulin wirken kann.