Gelenke (Diarthrosen) stellen die bewegliche Verbindung der Knochen dar.
Sie bestehen aus zwei oder mehreren knorpelig bedeckten Knochenende (Gelenkkopf und Gelenkpfanne), dem Gelenkspalt, der Gelenkkapsel und der Gelenkschmiere (Synovia), die von der inneren Kapselschicht gebildet wird. Die Gelenkbänder unterstützen die Festigkeit des Gelenks und verhindern übermäßige Bewegung. Sie befinden sich außerhalb der Gelenkkapsel oder sind mit ihr verbunden.
Die verschiedenen Formen der Gelenkflächen sorgen dafür, dass sich ein Gelenk um nur eine oder mehrere Achsen bewegen kann.
Die Gelenke werden in zehn Arten unterteilt:
- Kugelgelenk
Das Kugelgelenk verfügt über eine vierachsige Beweglichkeit. Die Rotationsmöglichkeit ist nur durch die über das Gelenk verlaufende Muskulatur eingeschränkt. Ein Beispiel ist das Schultergelenk, das in alle Richtungen bewegbar ist. - Nussgelenk
Das Nussgelenk ist eine spezielle Form des Kugelgelenks. Bei diesem Gelenk umschließt die Gelenkpfanne den Gelenkkopf über seinen Äquator hinaus. Hierdurch ist die Bewegung etwas mehr eingeschränkt als beim Kugelgelenk. Ein Beispiel hierfür ist das Hüftgelenk. - Walzengelenk
Das Walzengelenk verfügt über eine Bewegungsachse mit zwei Bewegungsrichtungen. Es beschränkt sich auf die Flexion und Extension. Beim Fleischfresser sind allerdings auch Dreh- und Seitwärtsbewegungen möglich. Ein Beispiel hierfür ist das Karpalgelenk oder beim Pferd ein Wechselgelenk. - Scharnier- und Schraubengelenk
Das Schraubengelenk ist ein federndes Gelenk. Da die Seitenbänder über der Drehachse ansetzen, muss ein Widerstand überwunden werden um das Gelenk aus seiner physiologischen Extensionsstellung in eine gebeugte Position zu bringen. Dadurch ist eine passive Haltemöglichkeit gegeben, die ohne Energieverbrauch die Winkelung der Gliedmaße aufrecht erhält. Ein Beispiel hierfür ist das Sprunggelenk des Pferdes.
Das Scharniergelenk verfügt über eine Bewegungsachse mit zwei Bewegungsrichtungen. Es sind einfache Flexions- und Extensionsbewegungen möglich. Beispiele hierfür sind das Ellbogen- und Fesselgelenk.
Diese Gelenke sind sich sehr ähnlich. - Schlittengelenk
Das Schlittengelenk befindet sich zwischen der Kniescheibe und dem Oberschenkelknochen. Es sind Flexions- und Extensionsbewegungen möglich. Ein Beispiel hierfür ist das Kniescheibengelenk. - Sattelgelenk
Das Sattelgelenk ist ein Gelenk, das eine Bewegung in zwei senkrecht zueinander stehende Achsen erlaubt. Es sind Flexions- und Extensionsbewegungen, sowie Abduktions- und Adduktionsbewegungen möglich. Beispiele hierfür sind das Krongelenk, beziehungsweise das Huf- und Klauengelenk des Pferdes. - Ellipsengelenk
Das Ellipsengelenk ist ein eiförmiges Gelenk. Es verfügt über eine zweiachsige Bewegung. Ein Beispiel hierfür ist das Gelenk zwischen Hinterhaupt und Atlas. - Zapfengelenk
Beim Zapfengelenk dreht sich der Zapfen als Gelenkkopf in der konkaven Gelenkpfanne. Es verfügt über eine Bewegungsachse mit zwei Bewegungsrichtungen. Ein Beispiel hierfür ist das Gelenk zwischen Atlas und Axis. - Schiebegelenk
Schiebegelenke garantieren die Beweglichkeit der Wirbelsäule. Die Knochengelenke sind von den Muskeln, Blut- und Nervenbahnen umhüllt, sodass die miteinander verbundenen Knochen nicht beliebig umeinander rotieren, sondern sich lediglich in einem begrenzten Winkelbereich gegeneinander verdrehen oder verschieben können. Ein Beispiel hierfür sind die Wirbelgelenke. - Straffes Gelenk
Bei den „Straffen Gelenken“ sind die Gelenkflächen besonders straff miteinander verbunden und bieten kaum Bewegungsmöglichkeiten. Ein Beispiel hierfür ist das Kreuzbeindarmbeingelenk.