Blasensteine, auch Urolithiasis genannt, treten bei Katzen besonders im mittleren und hohen Alter auf. Jüngere Katzen hingegen sind eher seltener betroffen.
Blasensteine bestehen aus Kristallen, die sich zusammenlagern und je nachdem kleine und große Steine bilden können. Kristalle wiederrum bestehen aus Mineralien. Hat eine Katze Blasensteine, dann kann dies eine Weile symptomlos bleiben, solange die Steine in einer geringen Menge und in kleiner Größe vorliegen. Werden die Harnsteine größer und nimmt ihre Anzahl zu, so kommt es zu Beschwerden beim Harnlassen und des Allgemeinbefindens.
Die Symptome kehren bei nicht akkurater Therapie immer wieder. Es kommt bei den Katzen zu Pollakisurie, welches bedeutet, dass die Katzen häufigen Harnabsatz haben, dabei aber nur sehr geringe Mengen ausscheiden können. Zudem pressen die Tiere meist sehr stark und haben Schmerzen beim Wasserlassen und schreien oder miauen dabei laut auf. Besitzern fällt häufig erst auf, dass Beschwerden vorliegen, wenn die sonst saubere Katze unsauber wird. Dies bedeutet, dass der Urin nicht mehr in der Katzentoilette abgesetzt wird, sondern überall im Haus in kleinen Mengen zu finden ist. Auch Blutbeimengungen findet man häufig im Urin vor.
Die Ursachen für Harnsteine sind nicht immer bekannt und können auch erblich bedingt sein, so dass einige Katzen Veranlagungen zu Harnsteinen und Kristallen in sich tragen. Zudem spielt der PH-Wert eine Rolle, so dass sich je nach Veränderung von diesem verschiedene Steinarten bilden können.
Häufig kommt es auch zu einer Übersättigung von Mineralien durch die Futteraufnahme.
Die häufigsten Harnsteinarten sind die Struvite und die Kalziumoxalate. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass es sich nicht immer nur um einen rein monomineralischen Stein handeln muss, also einen Stein, der nur aus einem Kristalltypen besteht. Es gibt auch die sogenannten Mischsteine, welche aus mehreren Steintypen bestehen und jeder einzelne Steintyp einen Anteil von weniger als 70% des gesamten Steins ausmacht. Neben den Mischsteinen gibt es noch die zusammengesetzten Harnsteine. Bei diesen tritt ein dominierender Steintyp auf, der 70% des Steins ausmacht. Alle anderen Steintypen machen einen Anteil von weniger als 30% aus.
Um Harnsteine zu diagnostizieren, wird als erstes eine allgemeine körperliche Untersuchung vorgenommen. Danach untersucht man den Urin mithilfe eines Sedimentes und eines Mikroskops auf Harnkristalle, weitere Untersuchungen werden mithilfe eines Urinsticks und mit dem Refraktometer durchgeführt. Sind dort Kristalle gefunden worden nutzt man bildgebende Verfahren, wie das Röntgen und den Ultraschall, um größere Harnsteine sichtbar zu machen. Die zuvor bestimmten Kristalle helfen nun bei der Bestimmung des Steintypens.
Handelt es sich um Struvite, so sind diese diätisch auflösbar. Kalziumoxalate hingegen nicht, diese müssen dann operativ entfernt werden.
Kommt es durch die Steine zu einem Harnwegsverschluss, also gerät ein Stein in die Harnröhre, so kommt es zu einem akuten Notfall, da dieser das Absetzen des Urins verhindert und somit einen Rückstau in die Nieren verursacht. Dadurch könne Nierenschäden entstehen oder im schlimmsten Fall Nierenversagen und einer Harnvergiftung auftreten. Bei einer Harnvergiftung, auch Urämie genannt, verbleiben die Harnausscheidungsprodukte im Blut und sorgen somit für eine Vergiftung.
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Risikofaktoren von Harnsteinen sind vom Steintyp abhängig. So entstehen Struvite häufig, wenn der PH-Wert im Urin auf über 7 ansteigt, welches durch eine ad libitum begünstigt wird, also wenn das Futter immer zur Verfügung steht. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass immer genügend Wasser aufgenommen wird, damit der Urin nicht zu stark konzentriert ist und sich Mineralien somit schlechter binden können und so keine Kristalle entstehen. Auch Übergewicht, Inaktivität und Wohnungshaltung können dabei eine Rolle spielen, denn ohne Bewegung bewegt sich auch die Blase nicht und die Stoffe in ihr lagern sich ab und begünstigen wieder die Bildung von Kristallen. Zudem sollte keine phosphorreiche Nahrung gefüttert werden. Phosphor ist ein wichtiges Mineral zur Entstehung von Struviten und liegt ab einem PH-Wert von sieben frei vor.
Bei Kalziumoxalat hingegen spielt der PH-Wert eine untergeordnete Rolle, während mangelnde Bewegung und Übergewicht auch hier Risikofaktoren darstellen. Bei bis zu 35% der Katzen liegt zudem eine Hyperkalzämie vor, wobei der Kalziumstoffwechsel gestört ist und der Körper Kalzium aus dem Knochen abbaut. Bei einer Diät bei vorliegenden Kalziumoxalatsteinen, darf zum einen der PH-Wert nicht zu sauer sein, da dies die Entstehung begünstigt. Wichtiger ist es aber, dass die Diät zitrat- und magnesiumreich ist. Zitrat und Magnesium dienen als Lösungsvermittler, denn sie binden das Kalzium. Zudem sollten Vitamin C- und D-Spurelemente vermieden werden, da zum Beispiel Vitamin C zu Oxalsäure abgebaut wird.
Wichtig ist hierbei, dass eine Umstellung nach einer Nierendiät möglich ist, aber nicht unbedingt ratsam, da es sehr wahrscheinlich ist, dass die Problematik wieder auftritt. Auch wichtig gegenüber dem Tierhalter ist es zu erwähnen, dass während der Behandlung ausschließlich die Diät gefüttert werden darf, da alle anderen zugeführten Nahrungsmittel das Konzept der Diät durcheinander bringen und somit kein Therapieerfolg zustande kommen kann.