Hunde können lügen

Das bekannte Image unserer vierbeinigen Freunde ist, dass sie die Ehrlichkeit in Person sind. Es gibt aber immer Ausnahmen. Eine Studie hat bewiesen, dass Hunde lügen können – und zwar direkt ins Gesicht. Ein Beispiel für den Anfang: Man hat den Hund gefüttert und ist sich 100 % sicher, dass das so auch ist, aber neben dem Napf sitzt der Hund und sagt mit seinem Blick aus, dass er noch nichts bekommen hat. Jetzt geraten Sie vielleicht in Zweifel – und sollte seine Masche funktionieren, bekommt er einen Nachschlag.

Besonders lustige Hundefotos sind diejenigen, auf denen Hunde mit unschuldigem Blick neben einem zerrissenen Federkissen sitzend ausdrücken wollen, dass sie es nicht waren. Es gab sogar Leute die mit ihrem Hund zum Tierarzt gefahren sind, weil er humpelte und auf seine Pfote mit leidendem Blick gewiesen hat. Doch der Tierarzt deckte den Schwindel auf und erklärte, dass dies nur eine Masche ist, um so die gewünschte Aufmerksamkeit zu bekommen.

Manchmal belügen sich Hunde selbst untereinander, um an gewünschte Ressourcen zu gelangen, wie zum Beispiel mit einem Fehlalarm an der Wohnungstür. Hier wird ein Alarmgebell von einem Hund gemacht und der andere läuft zur Tür, wobei der betrügerische Hund genug Zeit hat den Liegeplatz oder den Kauknochen zu stehlen.

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Aufgrund dieser Erfahrung machte man eine Studie darüber, ob die Hunde auch Menschen gerne in die Irre führen möchten und können. Dabei wurden Hunden zwei unbekannte Personen vorgestellt, von denen eine immer kompetitiv (zeigte die Leckerbissen, aber steckte sie in die Jackentasche) war und die andere kooperativ (sie zeigte dem Hund Hundekekse und Würstchen aus einem Napf und verfütterte sie).

Das war das Basistraining und es folgte die zweite Trainingsphase, in der die Hundebesitzer zwei gleichwertige Leckerbissen vor den Augen des jeweiligen Hundes in zwei Boxen versteckten. Danach sollten die Hunde den kompetitiven und kooperativen Testpartner zu einer der Boxen führen. Dabei bekam der Hund vom kooperativen Partner nach der Enthüllung der Box seine Belohnung zum Essen. Der kompetitive Partner hingegen steckte wieder die Leckerbissen in die eigene Tasche. Danach wurde auch der zweite Durchgang gemacht.

Nun folgte der Haupttest, bei dem die Hunde die Möglichkeit hatten, keine Belohnung, eine mittelmäßige oder eine hochwertige Belohnung zu kommen. Ihnen wurden drei Boxen präsentiert und darunter die Belohnungen versteckt. Jetzt hatten die Hunde die Aufgabe, den kompetitiven und kooperativen Partner zu einer Box zu führen. Und hier kam es raus, dass kooperative Partner im Vergleich zu den kompetitiven mehrmals zu einer vollen Box geführt wurden. So haben die Hunde auch die Menschen getäuscht, die nicht kooperativ waren.

 

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