Katzen genießen Streicheleinheiten und zeigen ihre Zuneigung ähnlich ausdrucksstark wie Hunde. Gleichzeitig sind es selbstständige Tiere, die mehrere Stunden am Tag ohne menschliche Gesellschaft auskommen.
Diese Eigenschaften machen sie zu beliebten Haustieren in Deutschland und vielen anderen Ländern weltweit. Weitere spannende Fakten zu Katzen erfahren deren Fans im folgenden Artikel.
Die Katze – das Lieblingshaustier der Deutschen
In deutschen Haushalten lebten im Jahr 2022 rund 15 Millionen Katzen, elf Millionen Hunde und fünf Millionen Kleintiere. Die Studie vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. zeigt mit der vom Marktforschungsinstitut Skopos durchgeführten repräsentativen Erhebung: Der Deutschen liebstes Heimtier schnurrt. In 43 Prozent der „Katzenhaushalte“ lebten zum Zeitpunkt der Befragung sogar zwei oder mehr der Tiere.
Die Beliebtheit der Katze als Haustier resultiert aus …
- ihrem eleganten Erscheinungsbild
- der Intelligenz
- dem ausgeprägten Charakter
Der Ruf der Tiere, eigenwillig und unabhängig zu sein, trägt zu ihrer Faszination bei. Dadurch gelten sie als divenhafte Alltagsbegleiter, die „ihre Menschen“ mit Zuneigung ehren. Charakter- und rasseabhängig sind Katzen ähnlich zutraulich und anhänglich wie Hunde.
Ihre Selbstständigkeit ist ein weiterer Grund für die Beliebtheit der Katzen. Sie halten mit der berühmten „Katzenwäsche“ ihr Fell sauber. Die Fellpflege nimmt bis zu sechs Stunden täglich in Anspruch. Als Freigänger gehen Katzen stunden- oder tagelang ihrer eigenen Wege. Hinsichtlich des Pflegeaufwands zeigt sich die Katzenhaltung daher weniger zeitintensiv als die von Hunden.
Dennoch brauchen Katzen die Aufmerksamkeit ihrer menschlichen Mitbewohner. Studien widerlegten das Vorurteil der Tiere als Einzelgänger, die Menschen in ihrer Nähe höchstens dulden. Eine 2019 veröffentlichte Studie mit 79 Katzen zeigte, dass die Mehrzahl der Katzen eine feste Bindung zu ihren Bezugspersonen aufgebaut hatten.
Außergewöhnliche Fakten über Katzen
Neben ihrem verschmusten Verhalten beeindrucken Katzen mit ihrer geheimnisvollen, gewitzten und gleichzeitig tollpatschigen Art. Vor ihrer Anschaffung ergibt es Sinn, sich Wissen über das Wunschhaustier anzueignen. Neben den Haltungsbedingungen, Futter- und Pflegetipps gehören dazu interessante Fakten über Katzen:
1. Menschen und Katzen leben seit beinahe 10.000 Jahren zusammen
Im Gegensatz zu Hunden entschlossen sich Katzen aus eigenem Willen, sich dem Menschen anzuschließen. Forscher gehen davon aus, dass die Nager in menschlichen Siedlungen Wildkatzen anzogen. Diese suchten aufgrund des Nahrungsangebots weiterhin die Nähe der Menschen.
Eine Studie aus dem Jahr 2017 belegt, dass es sich vorwiegend um zwei Abstammungslinien handelte. Davon stammte eine aus dem Osmanischen Reich im südwestlichen Asien.
Den ältesten Beweis für die Domestizierung der samtpfotigen Haustiere fanden Archäologen im Jahr 2004 auf Zypern. Sie entdeckten ein 9.500 Jahre altes Grab, in dem ein Mensch mit seiner Katze die letzte Ruhe fand.
2. Aspirin ist für Katzen tödlich
Viele Medikamente, die dem Menschen bei Schmerzen Linderung verschaffen, gehen bei Haustieren mit einer Vergiftungsgefahr einher. Bereits in geringer Dosierung wirkt Aspirin auf Katzen tödlich. Gleiches gilt für:
- Paracetamol
- Ibuprofen
- Diclofenac
Bemerken Katzenbesitzer, dass ihr Haustier unter Schmerzen oder einer Erkrankung leidet, empfiehlt sich ein Besuch beim Tierarzt.
3. Kalorienbedarf von Katzen entspricht zehn Mäusen pro Tag
Bei der Katzenhaltung erhält die Suche nach hochwertigem Futter einen hohen Stellenwert. In freier Wildbahn beschäftigen sich Katzen rund 16 Stunden täglich mit dem Erjagen und Verzehren ihrer Beute. Am Tag brauchen sie rund 300 Kilokalorien an Nahrung. Eine Maus beinhaltet 30 Kilokalorien, sodass der tägliche Nahrungsbedarf ausgewachsener Katzen zehn Mäusen entspricht.
Als Alternative zu den Nagern erhalten Hauskatzen vorzugsweise qualitativ hochwertiges Futter, das zur Hälfte aus Proteinen und zu rund 46 Prozent aus Fett besteht. Ein Anteil von zwei Prozent Kohlenhydraten reicht für die gesunde Katzenernährung aus. Bei Nassfutter achten Tierhalter darauf, dass die Hersteller auf die Zugabe pflanzlicher Kohlenhydratquellen verzichten.
4. Katzen sind Garanten für lustige Videos und GIFs
Bereits im Jahr 2018 existierten auf Youtube zwei Millionen Katzenvideos mit mehr als zwei Milliarden Aufrufen. Die Beliebtheit der Katze in Bildern und Videos resultiert aus ihrer wahrgenommenen Authentizität.
Die Haustiere benehmen sich vor der Kamera unberechenbar. Das erzeugt beim Zuschauer Spannung und entlockt ihm beim drolligen Verhalten der Katzen ein Lächeln.
Um eigenen Katzen-Content in den Sozialen Netzwerken oder mit Familie und Freunden zu teilen, reicht ein kurzes Video des Haustiers. Mit der Funktion „MP4 to GIF“ helfen Online-Konverter dabei, das Videomaterial in ein GIF – Graphics Interchange Format – umzuwandeln und herunterzuladen.
5. Katzen schmecken kein Süß
Der Ausdruck „Naschkatze“ leitet die Fans der Vierbeiner in die Irre. Im Gegensatz zur Mehrzahl der Säugetiere fehlen Katzen die Rezeptoren, um die Geschmacksrichtung „süß“ wahrzunehmen. Zu dem Ergebnis kam eine im Jahr 2005 veröffentlichte Studie.
Genetisch besitzen die Haustiere zwar die Veranlagung des entsprechenden Rezeptors, allerdings ist dieser im Laufe ihrer Evolution verkümmert. Die an der Studie beteiligten Wissenschaftler nehmen an, dass dies mit dem Umstand zusammenhängt, dass Katzen reine Fleischfresser sind.
6. Katzen kommunizieren über die Körpersprache
Lautäußerungen, darunter das typische Miauen, kommt bei Katzen selten vor, wenn sie untereinander kommunizieren. Treffen die Tiere aufeinander, nutzen sie für die soziale Interaktion Körpersprache und Gesten. Ebenso funktioniert die Kommunikation über Gerüche.
Klassischerweise dienen Laute wie tiefes Brummen, Knurren und Fauchen als Drohgebärden, wenn die nonverbalen Signale eine rivalisierende Katze nicht abschrecken.
Menschen fällt es oft schwer, die subtile Körpersprache von Katzen zu bemerken und zu entschlüsseln. Im Laufe des Zusammenlebens entwickelte sich daher eine eigene Katze-Mensch-Kommunikation. Die Tiere miauen, um die Aufmerksamkeit ihrer menschlichen Mitbewohner zu wecken und ihre Bedürfnisse mitzuteilen.
Insgesamt befinden sich im Repertoire der Katze mehr als 100 Töne, darunter 60 Arten des Miauens.
7. Katzen schlafen bis zu 18 Stunden am Tag
Am Tag verbringen Katzen zwischen 16 und 18 Stunden mit dem Schlafen. Das entspricht im Schnitt zwei Dritteln des Katzenlebens. Die Schlafphasen gliedern sich ähnlich wie beim Menschen in REM-Schlaf und Non-REM-Schlaf. In einer 30-minütigen Schlafphase nimmt der Rem-Schlaf, in dem Katzen ihre Erlebnisse im Traum verarbeiten, bis zu sieben Minuten in Anspruch.
8. Im Ohr besitzen Katzen 32 Muskeln
Um Geräusche in ihrer Umgebung wahrzunehmen und exakt zu lokalisieren, besitzen Katzen eine besondere Fähigkeit. Sie drehen ihre Ohren um bis zu 180 Grad. Das gelingt, da sich im Katzenohr jeweils 32 Muskeln befinden.
Altersabhängig trumpfen Katzen mit einem beeindruckenden Gehör auf, das bei Kitten Töne bis zu 100.000 Hertz wahrnimmt. Die ausgewachsenen Tiere hören Laute bis zu einer Tonhöhe von 65.000 Hertz. Im Vergleich: Hunde weisen einen Hörbereich bis zu 40.000 Hertz, Menschen nur bis zu 20.000 Hertz auf.
9. Das Nasenmuster der Katze ist einzigartig
Das Nasenmuster einer Katze entspricht dem menschlichen Fingerabdruck in seiner Einzigartigkeit. Scheinen zwei der Tiere äußerlich identisch, würde die Unterscheidung dennoch mithilfe des Nasenabdrucks gelingen.
Fazit
Katzen bereiten den Menschen, mit denen sie zusammenleben, aufgrund ihrer Verschmust- und Verspieltheit viel Freude. Daher stehen sie auf der Liste der beliebtesten Haustiere Deutschlands auf dem ersten Platz. Bevor sich Tierfreunde für die Katzenhaltung entscheiden, verschaffen sie sich einen Überblick über die Bedürfnisse und Besonderheiten der Tiere.
Foto: © Damaris Pippig / stock adobe