Katze allein zu Haus – wie lange geht das gut?

Tiefe Kratzspuren an Sofa und Tapete: Damit zeigt eine zu Haus allein gelassene Katze ihren Unmut. Aus Frust und Langeweile sucht sie nach neuen Spielmöglichkeiten. Oder vermisst sie einen Kratzbaum? Wie lange es dauert, bis eine Katze allein zu Haus die Wohnung umdekoriert, hängt von ihrem Alter und ihren Gewohnheiten ab. Grundsätzlich sollte sie maximal 48 Stunden unbeaufsichtigt bleiben.

Gewöhnen sich Katzen an das Alleinsein?

Bleibt eine Katze allein zu Haus, fühlen sich die ersten Momente ohne „ihren“ Menschen ungewohnt an. Auf dieses Gefühl reagieren junge und ängstliche Tiere mit Stress, der in Angst oder Aggression umschlagen kann. Zu den außergewöhnlichen Fakten über die beliebten Haustiere gehört schließlich, dass sie eine enge Bindung zu ihren Bezugspersonen aufbauen.

Übt der Halter der Katze mit ihr das Alleinsein, verhindert er, dass sie in seiner Abwesenheit Chaos anrichtet. Das Training beginnt vorzugsweise zwei bis drei Wochen, nachdem sich das Haustier in sein neues zu Hause eingewöhnt hat.

Nach einer Streicheleinheit oder einem gemeinsamen Spiel verlässt der Katzenhalter das Zimmer für rund eine halbe Stunde. In dieser Zeit lauscht er im Nebenraum oder vor der Haustür, wie sich sein Tier verhält. Miaut die Katze beunruhigt? Jault sie klagend? Bleibt sie von der plötzlichen Einsamkeit unbeeindruckt, verlängert sich die „Alleinsein-Zeit“ beim nächsten Training um weitere 30 Minuten.

Wie drücken Katzen ihren Unmut aus?

Etappenweise gelingt es, eine Katze an das Alleinsein zu gewöhnen. Bleibt das Tier zum ersten Mal mehrere Stunden allein, untersuchen sie ihre Wohnung nach der Heimkehr auf:

  • Kratzspuren an Möbeln oder Wänden
  • Katzenkot oder Urinspuren außerhalb der Katzentoilette
  • Schäden an Heimtextilien

Ebenfalls prüfen sie, ob sich ihr Haustier untypisch benimmt. Erhöhte Aggression, übertriebene Anhänglichkeit oder Hyperaktivität weisen darauf hin, dass sich allein gelassene Katzen stark langweilen oder einsam fühlen.

Zeigt das Tier keine dieser Symptome, probieren die Besitzer, es einen Tag unbeaufsichtigt zu lassen. Bleiben Schäden in der Wohnung und Verhaltensänderungen der Katze weiterhin aus, kommt für die Halter ein Wochenende außer Haus infrage.

Was braucht eine Katze, die allein zu Haus ist?

Bleibt eine Katze mehrere Stunden oder Tage allein zu Haus, bereiten ihre Besitzer die Wohnung auf diese Zeit vor.

Ein hochwertiger Futterautomat für die Katze verhindert, dass das Haustier in der Abwesenheit seiner Halter hungert. Die mithilfe einer App gesteuerte Futterausgabe unterstützt es dabei, seinen gewohnten Tagesablauf beizubehalten. Dadurch genießt die Katze auch ohne ihren Besitzer den Komfort, ihr favorisiertes Futter serviert zu bekommen. Erhält sie es in einer auf ihre Größe und Gewicht angepassten Menge, sinkt das Risiko, dass:

  • Futter im Napf zurückbleibt und einen unangenehmen Geruch verbreitet
  • Fliegen und andere Insekten das übrig gebliebene Katzenfutter umschwirren
  • Futterreste antrocknen und dadurch Fressunlust bei der Katze auslösen

Neben dem Futterautomaten für Katzen braucht das Tier ausreichend Wasser. Statt einer großen und mehreren kleinen Wasserschalen kommt ein Katzentrinkbrunnen infrage.

Damit das Haustier die verdaute Nahrung wieder ausscheiden kann, gehört eine Katzentoilette zur Standardausstattung im Katzenhaushalt. Experten empfehlen, Urin- und Kotklumpen mindestens einmal am Tag aus dem Katzenklo zu entfernen. Einmal monatlich ergibt es Sinn, das gebrauchte Streu zu entsorgen und durch frisches zu ersetzen.

Tipp: Bleibt eine Katze öfter ein bis zwei Tage allein, ersetzt eine selbstreinigende Katzentoilette die manuelle Reinigung. Die moderne Alternative zum Katzenklo befördert die Ausscheidungen des Haustiers automatisch in ein abgedecktes Innenfach, sodass unangenehme Gerüche entfallen.

Wie verbringen Katzen ihre Zeit allein?

Bleibt eine Katze allein zu Haus, verbringt sie einen Großteil der Zeit mit ihrer Lieblingsbeschäftigung: schlafen. Im Schnitt verbringen die Tiere damit zwei Drittel eines Tages – meist etappenweise in 30-Minuten-Phasen. Ihre Tiefschlafphase dauert rund sieben Minuten, summiert sich an einem Tag jedoch auf knapp vier Stunden.

Nach einem geruhsamen Nickerchen suchen Katzen ohne Bezugsperson oder tierischen Spielpartner nach einer Beschäftigung. Intelligenzspielzeuge verhindern, dass sie Kletterübungen an der Gardinenstange durchführen oder eine gestrickte Decke auseinandernehmen.

Dagegen animieren interaktive Katzenspielzeuge die Tiere durch einen Futteranreiz dazu, ihre Schläue und ihr Geschick unter Beweis zu stellen. Zur Auswahl stehen:

  • Pfötelkugeln mit Glöckchen, Kordeln und Leckereien im Inneren
  • Fummelbretter mit schwer zu erreichendem Trockenfutter
  • Futterkugeln mit unterschiedlich großen Löchern
  • Futterlabyrinthe mit verschiebbaren Elementen

Ebenfalls eignen sich Schnupperteppiche, um Katzen allein zu Haus zu beschäftigen. In den strapazierfähigen Stoffteppichen befinden sich eingenähte Taschen. Diese enthalten Leckerlis oder Katzenminze. Mit den Pfoten angelt die Katze nach dem Objekt ihrer Begierde und vertreibt sich damit die Zeit.

DIY-Tipp: Beschäftigungsmöglichkeiten für Katzen selbst bauen

Als Alternative zu Intelligenzspielzeugen kommen umfunktionierte Alltagsgegenstände infrage, die Katzen in der Abwesenheit ihrer Halter unterhalten.

Zu den leicht umsetzbaren Ideen zählt ein auf den Kopf gedrehter Pappkarton mit mehreren Öffnungen. Diese so groß schneiden, dass der Katzenkörper bequem hindurchpasst. Das Innere des Kartons dient als Rückzugsort. Gleichzeitig lädt es zu spannenden Entdeckungsspielen ein, sofern sich Bälle oder Futter darin befinden.

Fazit

Verbringt eine Katze mehrere Stunden oder Tage allein zu Haus, braucht sie ausreichend Futter, Wasser und Beschäftigung. Ein Katzenfutterautomat und ein Trinkbrunnen versorgen das Tier, bis dessen Halter zurückkommt. Langeweile verhindern Intelligenzspielzeuge, in denen Futterbelohnungen auf die Katze warten. Trotz ausreichend Nahrung und Unterhaltung sollte diese nicht länger als 48 Stunden allein bleiben.

Foto: © New Africa / stock adobe

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