Hundeernährung – die optimale Nährstoffversorgung

Damit ein Hund gesund bleibt, bedarf es eine ausgewogene Ernährung. So viel dürfte natürlich jedem Tierbesitzer klar sein. Aber was bedeutet das eigentlich beim Hund? Was ist für ihn ausgewogen?

Bevor wir uns das näher ansehen, muss man eine Sache dringend verstehen: Was der Gesetzgeber erlaubt, entspricht dem absolut nicht. Leider gibt es zu viele Tricks der Futtermittelindustrie, die einen unwissenden Hundehalter glauben lassen, dass er das Beste für sein Tier tut, während er ihm wortwörtlich Müll verfüttert. Das sollten Tierfreunde unbedingt beachten, bevor sie einen Hund kaufen oder aus einem Tierheim holen.

Motoröle, die als Fette deklariert verarbeitet werden dürfen, Urin als Salzersatz oder auch Holzspäne, die man als Kohlenhydrate anführen darf… Was wie ein abstruser Auszug aus einem Horrorroman klingt, ist traurige Wahrheit. Unter anderem der Spiegel recherchierte hierüber investigativ.

Welche Nährstoffe braucht ein Hund?

Gesunde und hochwertige Zutaten sind selbstredend das A und O in der Hundeernährung. Zu den wichtigsten Nährstoffen eines Hundes zählen:

  • Eiweiß in Form von ausschließlich tierischem Eiweiß. Liefert wichtige Proteine.
  • Fett in Form von verschiedenen Ölen (Fischöl, Lachsöl, Rapsöl oder auch Sonnenblumenöl). Regt den Stoffwechsel an.
  • Kohlenhydrate (KH), die dem Hund Energie liefern. Es braucht gute KH, die mit Mehrfachzuckern in Verbindung stehen. Damit also Reis, Vollkornmehl, Kartoffeln, Mais oder andere Gemüsesorten.
  • Ballaststoffe sind zwar zu größten Teilen nicht verdaulich, werden aber für eine funktionsfähige Verdauung dennoch benötigt. Reis oder Dinkelkleie liefert das am besten.
  • Vitamine sind selbstredend wichtig für jedes Lebewesen.
  • Mineralstoffe
  • Wasser darf man selbstverständlich nicht vergessen. Es transportiert die Nährstoffe und spült die Nieren. Dadurch werden Giftstoffe ausgeschieden.

Daneben gibt es natürlich auch noch Nahrungsergänzung für Hunde, die immer nach individuellem Bedarf beizufügen ist.

Aus den unterschiedlichsten Gründen ist unbedingt auf Trockenfutter zu verzichten. Einen gesunden Hund ernährt man entweder mit Nassfutter (Fleischanteil mindestens 80 %) oder BARF.

Billigfutter für Hunde – Was ist wirklich drin?

Erwähnt wurde es eingangs ja bereits kurz: Unsere Gesetze ermöglichen den Futterherstellern leider einen zu großen Spielraum. Fragwürdige Inhaltsstoffe sind dabei aber nur die Spitze des Eisbergs.

Es erklärt sich an der Stelle natürlich von selbst, dass kein klar denkendes Lebewesen ein solches Gemisch je freiwillig zu sich nehmen würde. Um das Billigfutter mit den ganzen Abfällen also augenscheinlich schmackhaft zu machen, werden zahlreiche Farb- und Aromastoffe hinzugefügt.

Diese sind in der Regel synthetisch. Genauso wie die vielen Vitamine, die im Billigfutter angepriesen werden. Wo kein richtiges Gemüse drin ist, kann es natürlich auch keine echten Vitamine geben. Diese werden also alle künstlich beigefügt. Und das stellt für sich genommen ein großes Risiko dar, denn es gibt zahlreiche Studien darüber, dass eine dauerhafte Aufnahme von ausschließlich synthetischen Vitaminen krebserregend sein kann.

Als Farbstoffe können aber auch Zuckerersatzstoffe wie etwa Sirup dienen. Die sind dann zwar natürlicher als rein synthetische Stoffe, damit aber nicht gesünder. Ganz im Gegenteil. Kein Hund sollte andauernd zusätzlichen Zucker zu sich nehmen.

Die optimale Ernährung für Hunde?

Es gibt drei wichtige Faktoren, wenn es um die Hundenahrung geht – unabhängig von der Hunderasse:

1. Das richtige Futter

Jedes Tier hat einen eigenen Energiebedarf. Dieser errechnet sich aus unterschiedlichen Faktoren.

  • Geschlecht (Wenn weiblich: schwanger? Wenn männlich: kastriert?)
  • Alter
  • Größe
  • Gewicht
  • Rasse
  • Tägliche Bewegung/Aktivität
  • Gesundheit (Ist der Hund chronisch oder akut krank? Oder hat er womöglich Würmer?)

Dementsprechend braucht ein älterer Hund natürlich auch weniger oder teils auch anderes Futter als ein richtiger Jungspund. Und das bringt uns zum nächsten Punkt.

2. Dosierung

Durch die vorgenannten Faktoren kann man die Futtermenge ausrechnen.

Es gibt verschiedene Berechnungsmethoden dazu, aber keine wirkliche goldene Regel. Eben weil der Bedarf des Tieres so individuell ist wie auch beim Menschen. Als Faustregel haben sich aber folgende Richtwerte eingelebt:

  • Welpen kleiner Rassen brauchen 4 bis 8 % des eigenen Körpergewichts an Futter täglich.
  • Bei Welpen großer Rassen beläuft sich die Menge auf 6 bis 10 %.
  • Ausgewachsene Hunde benötigen ungefähr 5 % ihres Körpergewichts.

Gleichzeitig sollte man auch den Kalorienbedarf kennen:

  • Geringe Aktivität = 88 kcal unkastriert, 83 kcal kastriert
  • Normale Aktivität = 95 kcal unkastriert, 88 kcal kastriert
  • Hohe Aktivität = 130 kcal unkastriert, 93 kcal kastriert

3. Futterzeiten

Kranke Hunde oder jene, die gerade operiert wurden, brauchen weniger Futter in mehreren über den ganzen Tag verteilten Portionen. Im normalen Alltag scheint eine zweimalige Fütterung der große Konsens geworden zu sein.

Wie oft Sie Ihren Hund füttern, spielt eigentlich weniger eine Rolle. Wichtig ist die richtige Menge und dass die Zeiten täglich eingehalten werden.

Fazit & ein letzter Tipp

Die richtige Hundenahrung zu finden scheint zunächst wie eine unübersichtliche Aufgabe. Mit einem gewissen Grundwissen ist das Problem aber schnell aus der Welt geschafft. Und wer unsicher bezüglich der korrekten Futtermenge ist, kann sich auch einfach mit dem Tierarzt kurz darüber beraten.

Achtung jedoch bei Veterinärmedizinern, die Trockenfutter empfehlen und auch selbst verkaufen! Diese haben einen Vertrag mit dem Hersteller abgeschlossen, um dadurch zusätzliche Einkünfte zu erzielen. Während das grundsätzlich legitim ist, empfehlen sie dann aber das Produkt ungeachtet der tatsächlichen Realität, eben weil sie nur die vom Hersteller beschränkte Produktpalette dazu zur Verfügung haben.

Foto: grlls_mnmxms via Twenty20

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